Aktuelles
Aktueller Hinweis
Liebe Besucherinnen und Besucher,
seit Juli haben wir ein paar neue Veranstaltungen im Programm: unter anderem ein Weidenflechtkurs oder ein Schnitzkurs für Kinder.
Schaut doch einfach mal in unseren Veranstaltungskalender. Dort findet ihr alle aktuellen Termine für Führungen, Exkursionen und Workshops. Informationen zur Anmeldung findet ihr ganz unten.
Wir freuen uns auf euch!
FÖJ-Wechsel | 1. August 2024
Wenig ist während eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) so vorhersehbar wie sein Ende. Man kann sich also darauf vorbereiten. Und dennoch ist es ein mulmiger Moment. Annika und Lisanne haben uns nun nach zwölf Monaten verlassen. Vielen, vielen Dank euch beiden für all euer Engagement!
Heute konnten wir dann unsere neuen beiden FÖJlerinnen begrüßen – Marthe aus Osnabrück (links) und Josephine aus Krummesse (rechts). Noch stecken sie natürlich mitten in der Einarbeitungsphase, aber bald schon werden sie euch durch die Schutzgebiete des Priwalls führen und euch bei vielen verschiedenen naturkundlichen Workshops begrüßen.
Trubel auf dem Domhof | 2. Juni 2024
Auf dem Lübecker Domhof fand heute im Rahmen der „Aktionstage Artenvielfalt“ der alljährliche Öko- und Vielfaltsmarkt statt. Naturorientierte und nachhaltige Initiativen, Künstler, Werkstätten, Unternehmen und Vereine boten ein abwechslungsreiches Programm für alle Sinne und natürlich waren auch wir wieder mit dabei!
Eingebettet zwischen dem Museum für Natur und Umwelt und den imposanten 115 Meter hohen Backstein-Doppeltürmen des Doms durften wir unseren Stand neben der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein und der Bad Schwartauer Holz- & Woll-Manufaktur und direkt am Außenbereich des Café Konvent aufbauen.
Bei größtenteils strahlendem Sonnenschein haben wir uns über viele spannende Gespräche gefreut und über die Möglichkeit, großen und kleinen Interessierten Informationen zum Naturschutz auf dem Priwall und zu unseren natur- und umweltpädagogischen Angeboten mit an die Hand geben zu können.
Rückkehr der Flussseeschwalben | 25. April 2024
Heute flatterten die ersten Flussseeschwalben vor die Webcam, die wir auf der kleinen Kiesinsel am östlichen Ufer der Pötenitzer Wiek installiert haben. Hoffen wir, dass den vom Klimawandel besonders betroffenen und in Deutschland stark gefährdeten Vögeln eine weitere erfolgreiche Brutsaison auf dem Eiland bevorsteht. Falls ihr das wuselige Treiben einer der größten Flussseeschwalbenkolonien des Landes mal aus der Nähe erleben wollt, habt ihr bei den öffentlichen Fahrten mit unserem Arbeitsboot „Hyla“ die perfekte Gelegenheit dazu. Die erste Tour dieses Jahres findet am Sonntag, den 2. Juni, um 11 Uhr statt. Anschließend bieten wir die Fahrten dann bis Anfang September wöchentlich jeden Sonntag um 11 Uhr an. Mehr Informationen dazu findet ihr in unserem Veranstaltungskalender hier auf der Website.
Markierung der Kiebitznester | 17. April 2024
Gaaanz vorsichtig und mit wachen Augen ging es heute Mittag über die große Vogelwiese im Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“. Nichts wäre ärgerlicher, als beim Einsatz für den Kiebitzschutz die perfekt getarnten kleinen Eier der Bodenbrüter zu zertreten.
Die ungefähre Position der Nester haben wir in den letzten zwei Wochen vom Aussichtsturm am Rundweg anhand von Peilungsrichtungen über Gradzahlen ermittelt. Aber ungefähr ist natürlich nicht akkurat genug. Also galt es heute, die Lage der Brutplätze exakt zu bestimmen.
Praktikantin Pia hielt – ausgestattet mit Fernglas, Spektiv und den Peilungsgradzahlen – die Stellung auf dem Aussichtsturm und dirigierte uns über Armsignale in die passenden Richtungen. Sobald wir ein Gelege gefunden hatten, wurde dessen GPS-Position erfasst und das Nest mit einer weithin sichtbaren Nummer markiert. Und wir freuen uns: Insgesamt konnten wir auf dem 33 Hektar großen Areal momentan 13 bebrütete Nester entdecken!
Aufbau des Kiebitzschutzzaunes | 12. März 2024
Gut ausgestattet mit Gummistiefeln, Wathosen und heißem Kaffee haben Haupt- und Ehrenamtliche unseres Trägers – des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V. – über mehrere Tage auf der großen Feuchtwiese im Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ den etwa 1,7 Kilometer langen Elektrozaun aufgestellt, der es den bald balzenden seltenen Kiebitzen (und anderen Vogelarten) ermöglichen soll, ab April wieder einigermaßen ungestört zu brüten. Aber es ist natürlich „work in progress“: Denn wenn beispielsweise die Wasserstände sinken, müssen auch die Zäune nach unten hin ergänzt werden, sodass Füchse, Dachse oder Wildschweine nicht durch die neu entstandenen Lücken schlüpfen können.
Gleichzeitig kommen in diesem Jahr auch wieder die Nestschutzkörbe zum Einsatz, an denen in der vergangenen Woche fleißig gewerkelt wurde. Sie sollen die Kiebitzgelege vor Greifvögeln und vor allem größeren Landprädatoren (beispielsweise Fuchs und Dachs) schützen. Die Kiebitze selbst können hingegen durch die Seitenstreben schlüpfen. Die Arbeit mit diesen Körben ist jedoch stets ein Vabanquespiel: Oftmals geben die Brutpaare ihre Nester auf, weil sie sich von den Metallgittern gestört fühlen. Daher haben wir die Körbe diesmal bereits während des Zaunbaus auf die Wiese gestellt, damit sich die Vögel an den Anblick gewöhnen können. Aber auch dann kann man sie nicht einfach flugs über die Nester stülpen, sondern muss sie über mehrere Tage nach und nach näher an die Nester heranziehen, um die Kiebitze nicht zu verschrecken. Es gilt: Je länger ein Kiebitzpaar bereits brütet, desto höher ist dessen Bindung zum Gelege und desto unwahrscheinlicher ist es, dass es durch die Körbe abgeschreckt wird. Allerdings bedeutet eine längere Wartezeit natürlich auch einen längeren Zeitraum, in dem die Gelege geräubert werden können.
Der Priwall wird sauber(er) | 9. März 2024
Stacheldraht, frei im Wald herumliegende Maschendrahtzäune, eine Trosse, Kunststoffpaletten, ein Verkehrsschild, Dachpappen, Metallstangen, eine alte HiFi-Anlage, Autoreifen, Fahrradschläuche, ein Ölkanister und jede Menge Flaschen…
Das ist – zusätzlich zu säckeweise kleineren Fundstücken – die Ausbeute nach drei Stunden, in denen wir heute Vormittag auf dem Priwall Müll gesammelt haben. Wir waren unterwegs im Rahmen der Aktion „Sauberes Lübeck“. Diese ist Teil der überregionalen Aktion „Sauberes Schleswig-Holstein“, die 1994 im Sinne eines jährlichen Frühjahrsputzes von der NDR 1 Welle Nord ins Leben gerufen wurde. Getragen wird die Aktion von den Entsorgungsbetrieben Lübeck, die uns mit Müllgreifern und Handschuhen ausgestattet hatten und anschließend den zusammengetragenen Krempel abtransportierten.
Natürlich können wir als kleine Naturwerkstatt selbst mit den fleißigen Ehrenamtlichen des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V. nicht die gesamte Halbinsel in der Travemündung abdecken. Mit dabei im Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ und im Landschaftsschutzgebiet „Küstenlandschaft Priwall“ waren das Naturfreundehaus Priwall, die Gemeinschaft der Priwallbewohner e. V., der Verein der Priwall-Wochenendhausbesitzer e. V., die Schleswig-Holsteinische Seemannschule sowie die Fachklinik DO IT! – insgesamt rund 50 Leute. Allen auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank für die Mühe und fürs frühe Aufstehen am Wochenende!
Ostseesturmhochwasser | 20. Oktober 2023
Das schwerste Ostseesturmhochwasser seit 1872 hat auch vor dem Priwall keinen Halt gemacht. Allerdings wurde unsere Region – der Ausrichtung der Lübecker Bucht sei Dank – nicht ganz so schwer getroffen wie andere Küstenabschnitte, auf die der Sturm wesentlich direkter auftraf. Auf dem Priwall hat die Flut dafür gesorgt, dass sich die 33 Hektar große Vogelwiese im Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ nach langer Trockenheit wieder in das verwandelt hat, was sie nominell sein sollte – eine Feuchtwiese. Wobei sie momentan eher einem riesigen See gleicht. Auch die Schotterwege zur Südspitze des Priwalls sind selbst mit Gummistiefeln nicht mehr trockenen Fußes zu erreichen und die Uferkoppel im Südosten besteht inzwischen mehr aus Ufer denn aus Koppel. Das Team der Naturwerkstatt hielt in Dauerregen und Sturmgebraus aus und las alle 60 Minuten die zwei Pegel auf der Vogelwiese ab. Aus diesen Statistiken können später Rückschlüsse auf das hier vorherrschende hydrologische Regime gezogen werden.
Entkrautung auf der Flussseeschwalbeninsel | 4. Oktober 2023
Wir machen ja wenig lieber, als durch das Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ zu schlendern, doch manchmal müssen wir die Halbinsel hinter uns lassen – wortwörtlich. Beispielsweise, wenn Törns in den umgebenden Küstenbinnengewässern anstehen.
Die Küstenseeschwalbe, über die ihr auch viel in unserer Dauerausstellung erfahrt, bevorzugt zum Brüten spärlich bewachsene Felsen- und Sandinseln. Diese Kargheit war auf der 1200 Quadratmeter großen Kiesinsel in der Pötenitzer Wiek jetzt zum Herbst längst nicht mehr gegeben. Schaut euch an, wie es inzwischen gewuchert ist. Damit die Vögel auch im kommenden Frühsommer wieder ideale Brutbedingungen vorfinden, hieß es: entkrauten!
Wie bereits in den Vorjahren kooperierten wir dazu erneut mit dem Kücknitzer Trave-Gymnasium. Vergangene Woche war es so weit – eine Gruppe motivierter Sechstklässler setzte in Kanus und auf unserem Arbeitsboot „Hyla“ zur Insel über und zupfte und rupfte, was das Zeug hielt. Unterstützt wurden die Schüler dabei von unseren FÖJlern und BFDlern und zur Stärkung gab’s selbstgemachten Kartoffelsalat, Würstchen und Kuchen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder?
Die neue FÖJ-Generation ist am Start | 1. August 2023
„You say ‚Goodbye‘ and I say ‚Hello, hello, hello‘“ Wir rochieren hier ein wenig in der Naturwerkstatt: Heute endet das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) von Vianne Kuske und Nadja Plänker. Beide haben in den vergangenen zwölf Monaten zahlreiche naturkundliche Workshops geleitet, haben unzähligen Besuchern auf Führungen durch das Naturschutzgebiet „Südlicher Priwall“ dessen Artenvielfalt und wertvollen Lebensraum nähergebracht, und waren aktiv in den Landschaftsschutz dieses Fleckchens Erde eingebunden. Jetzt dürfen sich die Universitäten auf zwei top motivierte Ersties freuen. Wir sagen: Vielen, vielen Dank euch beiden! Ihre Nachfolgerinnen im FÖJ sind Lisanne Jakoby (links) aus Lübeck und Annika Hausburg (rechts) aus Liederbach am Taunus. Herzlich willkommen!
Neuer Leiter in der Naturwerkstatt | 17. Juli 2023
Die Naturwerkstatt Priwall hat eine neue Leitung: Alexander Bock ist zum 17. Juli aus Karlsruhe zurück in den Norden gekommen. Der gebürtige Bremer war bisher im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe in den beiden Referaten für Öffentlichkeitsarbeit sowie für Bildung und Vermittlung (= Museumspädagogik) tätig. Auf dem Priwall reizen den studierten Geologen besonders die Biodynamik zwischen Land und Wasser und die Chance, die erst 2021 eingeweihte Naturwerkstatt noch besser bei Einheimischen und Gästen zu etablieren.
Naturwerkstatt begrüßt Biologiestudenten und -studentinnen | Juni 2023
Aus Rostock reisten im Juni Studentinnen und Studenten der Biologie an, um sich auf die Suche nach dem Käfer Meerstrand Ahlenläufer an der Harkenbäkmündung (Mecklenburg-Vorpommern) zu machen. Die jungen Leute schlugen für eine Woche ihre Zelte auf dem Freigelände der Naturwerkstatt auf, zeigten sich begeistert über Ausstellung und Veranstaltungen des Vereins und attestierten dem LPV eine großartige Gastfreundschaft, die durch naturwissenschaftliche Gespräche mit den Mitarbeitern abgerundet wurde.
Wiesen-Kuhschelle etabliert sich auf dem Priwall | Frühjahr 2023
Rund 1.200 blühende Exemplare der Wiesen-Kuhschelle hat Matthias Braun Anfang Mai auf dem Priwall gezählt. Damit hat sich das als gefährdet geltende Hahnenfußgewächs nach jährlich wiederholten Anpflanzungen seit Mai 2012 gut etabliert. 2010 konnte der Verein am mecklenburgischen Ufer Samen dort blühender Pflanzen gewinnen und daraus Mutterpflanzen ziehen. Aus diesen Pflanzen wurden erneut Samen entnommen und die daraus aufgezogenen Jungpflanzen ausgepflanzt. Damit wachsen aktuell auf dem Gebiet von Barendorf bis zum nördlichen Bereich des Priwalls gut 4.000 Pflanzen insgesamt (aus Anpflanzung und Naturbestand) – der größte Bestand Schleswig-Holsteins und der zweitgrößte der norddeutschen Tiefebene. Seit 1965 war die Wiesen-Kuhschelle auf dem Priwall verschwunden gewesen.